Kreativität in der Krise

Von der aktuellen Corona-Krise sind wir alle betroffen. Sie verändert unser Leben und schränkt unsere Freiheit ein. Als Unternehmer sind die Auswirkungen teilweise existenzbedrohend.

In dieser Situation stecken manche den Kopf in den Sand und verfallen in eine Art Schockstarre. Anderen suchen händeringend nach kreativen Lösungen und möglichst gut durch diese noch nie dagewesene Situation zu kommen.

Da Du hier gelandet bist, gehe ich davon aus, dass Du zur zweiten Gruppe gehörst. Doch wie kreativ sein, wenn der Druck durch die Krisensituation gerade richtig groß ist?

Ich habe für Dich 12 Tipps für Kreativität in der Krise zusammengestellt – aus meiner ganz persönlichen Erfahrung als Unternehmer, der mit seinen Kunden strategisch-kreativ arbeitet.

1. Schreib Dir die Sorgen aus dem Kopf

Auch ich habe in meiner Zeit als Unternehmer schwierige und unerwartete Rückschläge erlebt. Dann gingen mir die wildesten Gedanken durch den Kopf und natürlich habe ich mir Sorgen gemacht. Daher weiß ich: Sorgen können lähmen.

Das Problem dabei: Die Sorgen lassen sich nicht einfach abschalten. Sie sind im Kopf und blockieren dort den Platz, den Du für kreative Ideen brauchst.

Darum schreibe ich in solchen Situationen meine Sorgen auf. Ob Du das per Laptop, auf Papier oder auf dem iPad machst, ist dabei nicht so wichtig. Ich bevorzuge das iPad mit dem Apple-Pencil, weil ich versuche möglichst papierlos zu bleiben.

Wichtiger ist, dass Du etwas nimmst, das Deiner Art zu arbeiten entspricht. Sorge dafür, dass Du Deine Notizen mit Deinen Sorgen jederzeit wieder griffbereit hast und schreibe so lange, bis Dir nichts mehr einfällt. Wenn Dir später noch etwas in den Kopf kommt, ergänze Deine Notizen.

Der Gedanke dahinter: Sorgen, die Du aufgeschrieben hast, muss Dein Gehirn nicht im Kurzzeitgedächtnis behalten. Du kannst ja jederzeit zu den aufgeschriebenen Sorgen zurückkommen. So schaffst Du etwas mehr Platz für Kreativität.

2. Definiere Dein Worst-Case-Szenario

Das ist etwas, das ich in den Büchern und Videos von Tim Ferris gelernt habe. Er empfiehlt, sich die größte Angst vor Augen zu führen. Was könnte passieren?

Ein paar Beispiele bezogen auf die aktuelle Corona-Krise:

  • Du musst Mitarbeiter entlassen, die Dir vielleicht auch ans Herz gewachsen sind.
  • Dein Gewinn bricht total an und Du musst Deiner Familie erklären, dass Ihr Euren Lebensstil deutlich einschränken müsst.
  • Dein Unternehmen geht in die Insolvenz und Du musst wieder ganz von vorne anfangen.
  • Vielleicht droht Dir sogar die Privatinsolvenz, Du verlierst Dein Eigenheim und Du musst einige Jahre am Existenzminimum leben.

Jetzt mach Dir klar, was in dieser Situation übrig bleibt. Du bist nicht lebensbedrohlich krank. Deine Familie ist nicht lebensbedrohlich krank. Du hast Menschen, die Dich unterstützen. Das was gerade als Schock von außen kommt, war nicht Dein Fehler.

Du bist bis hier hin gekommen und kannst das auch noch einmal schaffen.

Ziel der Übung ist es nicht, sich der Situation hilflos auszuliefern. Ziel der Übung ist es, Deiner größten Angst den Schrecken zu nehmen und die Schockstarre zu vermeiden.

3. Sorge für eine angenehme Arbeitsumgebung

Vielleicht hast Du gerade Deine Zahlen auf links gedreht. Vielleicht ist auf Deinem Schreibtisch auch einiges liegengeblieben. Vielleicht setzt Du Dich nur noch ungern an Deinen Schreibtisch, weil Du gerade viele unangenehme Gefühle damit verbindest.

Wenn das auf Dich zutrifft, dann such Dir einen Ort für Deine Kreativität. Wenn Du wie gerade viele in der Corona-Krise vom Home-Office arbeitest, kann es schon helfen, ein paar Schritte vom Schreibtisch auf das Sofa zu machen. Oder an irgendeinen anderen Platz, mit dem Du besonders gute Gefühle verbindest.

Schütze diesen Ort Deiner Kreativität! Beschäftige Dich an diesem Ort nicht mit schlechten Geschäftszahlen oder Deinen Sorgen. Dieser Ort ist jetzt für Deine kreativen Phasen reserviert.

Dieser Tipp geht übrigens auf die Walt-Disney-Methode zurück. Schau dazu gerne auch mein Video zur Walt-Disney-Methode.

4. Masse statt Klasse

Wenn Du die ersten drei Schritte abgeschlossen hast, bist Du optimal vorbereitet. Jetzt geht es endlich darum kreativ zu werden und Ideen zu generieren.

Wenn Du Dich schon mal mit Kreativität – auch außerhalb der Krise – beschäftigt hast, wird Dir dieser Tipp sicher bekannt vorkommen:

Sammle Ideen ohne sie zu bewerten!

Unser innerer Kritiker ist unserer größter Feind, wenn wir Ideen generieren wollen. Die Idee erscheint blöd? Egal –[nbsp]vielleicht ist es gerade dieser Gedanke, der im nächsten Schritt zum Durchbruch hilft.

Schreibe jede Idee, jeden Gedanken auf, auch wenn er Dir noch so verrückt, bescheuert oder abwegig wirkt.

Ich weiß, das ist leichter gesagt als getan. Darum habe ich auch in den nächsten Punkten immer wieder Tipps für Dich, die auch ich anwende, um meinen inneren Kritiker auszuschalten und kreativer zu sein.

5. Wechsle die Perspektive

Gerade unter Druck oder wie jetzt in der Krise kommt es häufig vor: Wir sind gefangen in unserer eigenen Perspektive. Wenn wir im „Fight-Or-Flight-Modus“ sind, sehen wir oft das offensichtliche nicht. Denk mal daran, als Du das letzte Mal etwas unter Stress oder Zeitdruck gesucht hast. Hast Du es schlichtweg übersehen?

Oft hilft in solchen Situationen der Perspektiv-Wechsel dabei, unter Druck kreativer zu sein. Hier ein paar Beispiele für Fragen, die Dir beim Perspektiv-Wechsel helfen können:

  • Wie würde Dein unternehmerisches Vorbild in dieser Situation handeln?
  • Was wären die verrücktesten Arten, das Problem zu lösen?
  • Was wären die sichersten Methoden, um in der Krise garantiert zu scheitern?
  • Wie würde eine andere Branche an dieses Problem herangehen?
  • Wie würde die Natur das Problem lösen?
  • Was würdest Du einem Freund raten, der in Deiner Situation ist?

6. Verliere nicht Deinen Humor

Natürlich ist es schwer, unter Druck den Humor nicht zu verlieren. Aber es gibt da auch so etwas wie Galgenhumor. Humor kann Dir helfen, mit der schwierigen Situation fertig zu werden. Und Humor kann auch Deine Kreativität befeuern.

Ich habe einige gute Ideen für meine Kunden zuerst als Witz ausgesprochen. Nicht als ernstgemeinte Option, sondern einfach so hingeworfen, weil ich die Idee lustig fand.

Und dann habe ich mich gefragt: „Ja, warum eigentlich nicht?“

Gute Ideen tarnen sich häufig als Witz. Also frage Dich auch, wie Du Deine Herausforderung auf die witzigste oder lächerlichste Weise meistern könntest.

7. Sei bereit, Dir helfen zu lassen

Unternehmer wird man nicht, weil man ständig andere um Erlaubnis oder Hilfe bittet. Unternehmer sind meist sehr selbstbestimmt und sind es gewohnt, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Und meistens ist das auch der richtige Weg.

Wenn Du allerdings vor einem existenziellen Problem stehst, darfst Du nicht zu stolz sein, um Hilfe zu bitten. Wie ich schon oben geschrieben habe: Sorgen können lähmen!

Manchmal braucht es dann einfach einen Anstoß von außen, um aus dieser Lähmung herauszukommen. Oder einen geschulten Blick von außen, der die Situation objektiv beurteilt und Perspektiven aus der Schockstarre aufzeigt.

Also frage Dich: Wer könnte Dir in der aktuellen Situation helfen?

Das kann ein bezahlter Berater sein. Das kann aber genauso ein erfahrener Unternehmer in Deinem Netzwerk sein, der Dir den einen entscheidenden Rat aus seiner Erfahrung gibt.

Mir fällt es selbst eher schwer, um Hilfe zu bitten. Ich habe aber gelernt, dass es viele Menschen gibt, die gerne helfen, wenn man sie darum bittet. Probier es einmal aus!

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8. Tausche Dich mit anderen aus

Eng verbunden damit ist der Austausch mit anderen. Dabei muss es nicht zwingend darum gehen, dass Du direkt um Hilfe bittest. Wichtig ist nur, dass Du nicht das Gefühl hast, ganz alleine zu sein.

Gerade in der aktuellen Corona-Krise ist es so, dass fast alle ähnliche Probleme haben. Und alleine zu wissen, dass andere die gleichen Schwierigkeiten haben, kann schon etwas aus der Schockstarre helfen.

Oder noch besser: Warum nicht mit anderen darüber austauschen, wie man die Probleme lösen kann? Warum nicht ein gemeinsames Brainstorming?

Auch wenn persönliche Treffen gerade in diesem Moment nicht möglich und sinnvoll sind, gibt es Optionen, sich auszutauschen. Telefon- und Videokonferenzen, Messenger oder WhatsApp –[nbsp]was der beste Weg ist, muss jeder für sich selbst herausfinden.

Meine Empfehlung: Nehmt in der Krise das, was für Euch auch außerhalb der Krise natürlich ist. Wenn Du und Deine Gesprächspartner noch nie eine Videokonferenz gemacht habt, aber oft telefoniert, greift auch jetzt eher zum Hörer. Sonst besteht die Gefahr, dass die Technik zu sehr vom Gespräch ablenkt.

9. Schreibe jede Idee auf

Oben habe ich geschrieben: Masse statt Klasse. Darum schreibe jede Idee auf, egal wie falsch, schwachsinnig oder abgedroschen sie Dir in diesem Moment vorkommt.

Erstens signalisierst Du Deinem Gehirn damit: „Hey, wir sind noch nicht fertig. Schick mir mehr Ideen!“ Wenn Du mit dem Schreiben aufhörst, signalisierst Du stattdessen, dass der Strom der Ideen versiegt und es nun vielleicht besser Zeit für eine Pause wäre.

Zweitens kann die dumme Idee von heute der Anstoß für die geniale Idee von morgen sein. Vielleicht kommt Dir die zündende Idee, wenn Du später alle Deine gesammelten Gedanken noch einmal durchgehst und Dein Gehirn die verschiedenen Optionen miteinander verbindet.

Darum: Jede noch so abwegige Idee ist wertvoll, weil sie Dich zu einer besseren Idee führen kann.

10. Finde Abstand und gib Dir Zeit

Trotz aller Tipps kann es sein, dass Du an Deinem Schreibtisch sitzt und einfach keine Ideen kommen wollen. Das ist völlig normal! Auch mir geht es häufig so.

Meine Empfehlung: Beschäftige Dich für eine Zeit mit dem Problem und dann mache etwas anderes. Gehe weg vom Schreibtisch oder dem Ort, den Du Dir für Deine Ideensuche ausgesucht hast.

Wenn Du im Home-Office bist, räume eben die Spülmaschine aus. Oder noch besser: Mache einen Spaziergang an der frischen Luft –[nbsp]im Moment natürlich alleine und mit Abstand zu anderen.

Aus meiner Erfahrung ist es wichtig, dass Du etwas tust, das Dein Gehirn nicht zu sehr anstrengt. Es wird dann unterbewusst an dem Problem weiterarbeiten.

Vielleicht kommt die Idee beim Spaziergang, vielleicht wenn Du im Auto sitzt oder unter der Dusche stehst, vielleicht auch erst, wenn Du wieder am Schreibtisch sitzt.

Wichtig dabei: Sei vorbereitet, wenn die Idee kommt, damit Du sie festhalten kannst. Ob im Notizbuch oder als Sprachnotiz auf dem Smartphone ist dabei unwichtig. Ideen, die spontan kommen, verschwinden gerne auch spontan wieder.

Mehr zum Thema findest Du in meinem Video Heureka-Momente: Kreativität braucht Abstand.

11. Ordne und bewerte Deine Ideen

Im Idealfall haben Dir meine Tipps bis hier hin geholfen und Du sitzt jetzt vor einer langen Liste von mehr oder weniger guten Ideen.

Jetzt erst beginnst Du damit, Deine Ideen zu bewerten. Jetzt erst beginnst Du damit, Ordnung in Deine kreativen Gedanken zu bringen. Jetzt erst gilt: Klasse statt Masse.

Nun gehst Du Deine Ideen durch. Eine Idee ist totaler Schrott? Wenn Dir dazu keine weitere, bessere Idee kommt: Weg damit!

Eine Idee klingt machbar und erfolgversprechend? Ab auf die Liste damit.

Im Idealfall bekommst Du so eine Liste mit einer Handvoll Ideen, die Dich weiterbringen könnten. Möglicherweise musst Du dafür mehrfach aussortieren.

Die Ideen auf dieser Liste schaust Du Dir nun genauer an:

  • Welchen Einfluss hätte es auf Dein Geschäft, wenn Du diese Idee verwirklichst?
  • Wie lange brauchst Du, um die Idee umzusetzen?
  • Hast Du die nötigen Ressourcen, um die Idee jetzt umzusetzen?
  • Wie schnell kann Dir die Idee Erfolg bringen?

Wenn Dein Unternemen in der Krise steckt, kann es sein, dass die beste Idee gerade nicht die Richtige ist. Was hilft Dir die Idee, mit der Du in drei Jahren Deine ganze Branche auf den Kopf stellst, wenn Dein Unternehmen die nächsten drei Monate nicht übersteht?

Darum kann es sein, dass Du jetzt und hier auch wirklich gute Ideen aussortieren musst. Diese Ideen solltest Du sichern. Ob nun auf Papier in der Schublade oder auf Deinem Rechner – wichtig ist, dass Du sie wiederfindest, wenn die Zeiten wieder besser werden.

In der aktuellen Situation empfehle ich Dir: Wähle eine Idee aus, die Dir kurzfristig Erfolg bringt und die Du mit Deinen aktuellen Ressourcen umsetzen kannst.

Komm auf meine neue Positionierungs-Plattform!

12. Verzettle Dich nicht!

Wenn Du Deine Ideen gut bewertet hast, solltest Du jetzt eine –[nbsp]für die aktuelle Situation – beste Idee ganz oben auf der Liste haben.

Fokussiere Dich auf diese Idee!

Setze diese beste Idee konsequent um. Und vergiss die anderen Ideen für den Moment. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie verlockend es sein kann, doch gleich mehrere gute Ideen gleichzeitig umsetzen zu wollen.

In einer solchen Situation sage ich mir heute: Eine umgesetzte Idee bringt Dich weiter als drei halbfertige Projekte!

Ein Schritt nach dem anderen. Eine Idee nach der anderen. Setze die beste Idee konsequent um. Danach kannst sind die anderen Ideen immer noch da. Dann kannst Du mit der nächsten Idee weitermachen.

Ich wünsche Dir jedenfalls viel Erfolg dabei! Und vor allem: Bleib gesund!

PS: Falls Du Hilfe suchst, um Ideen für Dein Geschäft zu finden und umzusetzen, unterstütze ich Dich gerne. Schreib mir an info@selders.com!

Positionierungs-Experte Dr. Markus Selders
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