Als Experte für Positionierung werde ich immer wieder gefragt, wie wichtig ein Markenlogo ist. Darum gebe ich in diesem Artikel eine Antwort darauf, was ein Markenlogo überhaupt ist und welche Bedeutung es für den Erfolg einer Marke hat.
Was ist ein Markenlogo?
Kurz gesagt ist ein Markenlogo ein Symbol mit Wiedererkennungswert, das mit einer Marke verbunden wird. Ein Markenlogo bewegt sich dabei im Spannungsfeld zwischen Einfachheit und Einzigartigkeit. Beispiele für Markenlogos sind der Stern von Mercedes Benz oder der Swoosh von Nike.
- Was ist ein Markenlogo?
- Was ist ein Markenlogo nicht?
- Wie wirkt ein Logo?
- So funktionieren Assoziationen: Beispiel Duft
- Darum geht es beim Markenlogo wirklich
- Mein Tipp für Deine Marke und ihr Logo
- Firmen- und Markenlogo: Tipp für Gründer und junge Unternehmer
- Wie wichtig ist ein Markenlogo? – Video
- Bedeutung des markenlogos im Podcast hören
Je nachdem, mit wem Du sprichst, wirst Du unterschiedliche Auffassungen über die Bedeutung eines Markenlogos bekommen. Fragst Du zum Beispiel einen Designer, wird er Dir sagen, dass ein gutes Logo für den Erfolg Deiner Marke unabdingbar ist und Du hier unbedingt investieren solltest.
„Schließlich haben doch alle erfolgreichen Unternehmen gute Logos. Also machen gute Logos erfolgreich.“
Doch stimmt das wirklich? Schaue Dir dazu auch weiter unten die ersten Logos einiger sehr bekannter und erfolgreicher Marken an.
Mein Blick kommt aus der Perspektive der Markenpositionierung – und die unterscheidet sich grundsätzlich von der eines Design-Experten. Übrigens: Falls Du als Gründer Dein Logo für ein Start-up entwickeln lassen möchtest, lies den Artikel bitte unbedingt bis zum Ende.
Die Schwierigkeit wenn Du ein neues Markenlogo kreieren willst: Viele sehr einfache Symbole sind heute schon fest vergeben. Der Stern gehört Mercedes Benz und der Swoosh gehört Nike. Worauf Du bei einem Logodesign achten solltest, erfährst Du in meinem Artikel Was macht ein gutes Logo aus?
Eng verbunden mit dem Markenlogo ist der Markenname. Mehr zur Bedeutung des Markennamens findest Du in meinem Beitrag Markennamen: Wie wichtig sind sie wirklich?
Was ist ein Markenlogo nicht?
Ein Logo ist also zunächst einmal ein neutrales Symbol. Es wird Deine Kunden nicht auf wundersame Weise so beeinflussen, dass sie plötzlich willenlos Deine Produkte kaufen.
Natürlich wirken Formen und Farben auf das Unterbewusstsein. Darauf solltest Du auch durchaus achten. Doch es ist nicht die eigentliche Wirkung eines Markenlogos.
Wie wirkt ein Logo?
Ein Markenlogo wirkt als Symbol, das etwas im Gehirn aktiviert. Damit ein Logo dort etwas aktivieren kann, muss es allerdings schon im Gehirn verankert sein.
Denk einmal an einen stilisierten angebissenen Apfel. Falls Du dabei an Kreativität und minimalistisches Design denkst, hat as wenig mit dem Apfel selbst zu tun. Das Symbol ruft Erinnerungen und Gefühle hervor, die Apple mit jahrelanger Werbung im Gehirn verankert hat.
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So funktionieren Assoziationen: Beispiel Duft
Wie diese Assoziationen funktionieren, wird noch etwas deutlicher, wenn wir an das Beispiel Duft denken. Man sagt, dass Duft noch schneller und ungefilterter im Gehirn verarbeitet wird als Bilder.
Der Duft eines Parfums, kann völlig unterschiedliche Wirkungen haben. Ein Mann denkt vielleicht die schöne Erinnerung der ersten Jugendliebe. Bei einem anderen Mann weckt derselbe Duft die Erinnerung an die schrecklich ungerechte Lehrerin, die immer viel zu viel Parfum aufgetragen hat.
Der Duft ist derselbe, die im Gehirn verankerten Emotionen völlig unterschiedlich.
Darum geht es beim Markenlogo wirklich
Aus diesem Grund ist gar nicht so entscheidend, wie Dein Logo aussieht. Wie gesagt ist es lediglich ein Symbol. Wenn es einigermaßen einfach und einzigartig ist, hast Du schon viel gewonnen.
Viel wichtiger ist die Frage: Was willst Du mit Deinem Markenlogo verknüpfen? Ein von Designern gefeiertes Logo ist völlig wertlos, wenn Deine Zielgruppe damit nicht die richtigen Gedanken und Emotionen assoziiert.
Positionierung: Besitzt Du eine Schublade in den Köpfen Deiner Kunden?
Was wäre der Apfel ohne das Marketing von Apple? Was wäre der Stern, wenn er nicht vorne auf einem Mercedes montiert würde? Was wäre der Coca-Cola-Schriftzug, wenn der Konzern nicht jahrzehntelang mit seiner Werbung in dieses Markensymbol investiert hätte?
Umgekehrt gibt es formal großartige Logos, die eben nicht nur positiv verknüpft sind. Ich wette, 90 % aller Designer würden sagen, das Deutsche-Bank-Logo ist ein großartiger Entwurf. Dennoch hat das Unternehmen in den vergangenen 10-15 Jahren viel Vertrauen verloren. Von dem vernichteten Börsenwert ganz zu schweigen.
Mein Tipp für Deine Marke und ihr Logo
Bevor Du viel Zeit und Geld in ein perfektes Logo investierst, arbeite an den Grundlagen! Die stecken in Deiner Marke, für die Dein Logo lediglich das Symbol ist:
- Was willst Du in den Gehirnen Deiner Kunden mit Deiner Marke verknüpfen?
- An welche Botschaften sollen sich Deine Kunden erinnern, wenn sie Dein Logo sehen?
- Welche Assoziationen willst Du in Deiner Zielgruppe wecken?
- Welche Gefühle soll Deine Marke hervorrufen?
- Welche Schublade im Kopf soll aufgehen, wenn man an Deine Marke denkt?
- Wer soll Deine Marke kennen? Und bei wem ist es egal, ob er oder sie etwas damit verknüpft?
Mehr dazu, was Positionierung ist und worauf es ankommt, erfährst Du in diesem Artikel: Positionierung im Marketing
Wenn Du diese Grundlagen fertig hast, fällt es einem Designer übrigens erheblich leichter, ein gutes und passendes Logo zu entwerfen.
Bevor wir zum Bonus kommen: Falls Du diese Grundlagen für Dich noch nicht sauber definiert hast, ist vielleicht ein Positionierungs-Coaching mit mir die richtige Lösung für Dich. Dabei coache ich Dich per Video-Call, Telefon und E-Mail so lange, bis Deine Marke klar und fokussiert positioniert ist. Ob ich der richtige Positionierungs-Coach für Dich bin, erfährst Du in meinem Artikel „Positionierungs-Coaching: 9 Kriterien, wie Du den besten Coach für Deine Positionierung findest“
Fokussiere Deine Positionierung mit mir
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Firmen- und Markenlogo: Tipp für Gründer und junge Unternehmer
Dieser Absatz ist besonders wichtig, wenn Du gerade Dein Start-up gründest. Vorab: Ich weiß, auch aus eigener Erfahrung, dass Perfektionismus gefährlich sein kann.
„Bevor wir starten, brauchen wir erst noch den perfekten Namen – und natürlich ein perfektes Logo.“
Falls Du auch schon mal so gedacht hast, schau Dir bitte einmal die ersten Logos extrem erfolgreicher Unternehmen an:
Das erste Apple-Logo war weit entfernt von dem minimalistischen Design, für das das Unternehmen heute bekannt ist. Es hielt aber immerhin ein Jahr:
Microsofts erstes Firmenlogo war auch nicht gerade ein Design-Meisterwerk:
Und auch das erste Amazon-Logo war – vor allem im Vergleich zum heutigen Markenlogo – kein großer Wurf:
Hat es dem Erfolg dieser Unternehmen einen Abbruch getan? Ich denke nicht. Auch ich habe übrigens schon für einige mittelständische Unternehmer gearbeitet, die ihr erstes Firmenlogo selbst gezeichnet hatten. Weil anfangs das Budget fehlte. Oder weil sie schnell starten wollten.
Sie haben sich dann wie Steve Jobs, Bill Gates und Jeff Bezos später dazu entschieden, ihr Logo zu professionalisieren. Doch zuerst haben sie sich wichtigeren Themen gewidmet.
Umgekehrt hat Steve Jobs für sein Unternehmen NeXT gleich von Anfang an viel Geld für das Logo ausgegeben. Er hat dem renommierten Designer Paul Rand 100.000 $ für den Entwurf gezahlt. Trotzdem ist NeXT heute nicht viel mehr als eine Fußnote in der Computer-Geschichte.
Wenn Du also Gründer bist: Fokussiere Dich auf Deinen Markt, auf Deine Kunden und bringe ihnen Nutzen.
Dein Start-up wird nicht am Logo scheitern!