Fördermittel: 5 Gründe, warum sie Deinem Unternehmen schaden können

Fördermittel, ganz besonders nicht rückzahlbare Zuschüsse – oft auch verlorene Zuschüsse genannt, sind wie ein Geschenk und bei Gründern und Unternehmern sehr begehrt.

Und jetzt komme ich daher und sage, diese Geschenke vom Staat können Dir und Deinem Unternehmen schaden sollen?

In diesem Blogbeitrag zeige ich Dir 5 Gründe, warum Fördermittel gefährlich sein können.

Wahrscheinlich bist Du hier gelandet, weil Du Fördermittel beantragen möchtest und Informationen dazu suchst. Und jetzt komme ich daher und sage, sie sind gefährlich für Dein Unternehmen?

Zunächst ganz kurz vorweg: Viele Geschäftsmodelle lassen sich ohne Förderungen und Finanzierungen nicht realisieren. Und selbst wenn Du das Geld nicht brauchst: Es kann attraktiv sein, insbesondere nicht rückzahlbare Förderungen mitzunehmen.

Aber: Du solltest die Gefahren kennen, die damit verbunden sind. Ich habe 5 Gefahren von Fördergeldern für Dich zusammengetragen. Lass uns gleich mit Gefahr Nummer 1 loslegen:

Gefahr 1: Fördermittel geben Dir finanzielle Sicherheit

Finanzielle Sicherheit? Das klingt doch gut – gerade, wenn Du Gründer bist und jeder Euro zählt. Und wahrscheinlich kannst Du mit einer solchen Förderung auch ruhiger schlafen. Ob Du als Gründer nun den Gründungszuschuss oder ein Exist-Stipendium beantragst – in den ersten Monaten Deiner Gründung fließt regelmäßig Geld auf Dein Konto.

Gut für den ruhigen Schlaf, aber gerade deshalb gefährlich. Die Ursache liegt in etwas, das als das Parkinsonsche Gesetz bekannt ist:

Arbeit dehnt sich genau in dem Maß aus, wie Zeit für Ihre Erledigung zur Verfügung steht.

Die Folgen der finanziellen Sicherheit durch Zuschüsse

Typisch sind dann folgende Aussagen:

  • Wir müssen erst noch die Produktion optimieren.
  • Unser Marketing-Konzept ist noch nicht perfekt.
  • Unsere Software hat noch einige kleine Bugs.

Wenn regelmäßig Geld auf Dein Konto fließt, könntest Du doch noch etwas an Deinem Produkt oder Deiner Dienstleistung feilen. Oder Du schiebst die schwierigen Themen Marketing und Akquise vor Dir her.

Darum mach Dir mit jeder Fördermittel-Zahlung klar:

Fördermittel sind kein Umsatz!

Betrachte die Fördermittel als Bonus und versuche so schnell wie möglich Umsatz zu machen. Denn nur so bekommst Du wertvolles Feedback von Deinen potenziellen Kunden und bringst Dein Produkt oder Deine Dienstleistung am Markt zum Erfolg.

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Gefahr 2: Die Fördermittelzusage bestätigt Dich in Deiner Geschäftsidee

Du planst ein neues Unternehmen oder erweiterst Dein bestehendes Geschäft. Du schreibst einen ausführlichen Business-Plan und gewinnst damit vielleicht sogar einen Business-Plan-Wettbewerb. Und dann schließlich: Dein Fördermittel-Antrag wird bewilligt!

Du springst im Dreieck vor Freude. Du kannst endlich loslegen. Du fühlst Dich als Gewinner. Die Fördermittel-Geber zu überzeugen, das war Dein erster geschäftlicher Erfolg!

Stimmt das wirklich?

Nun, ich will hier niemandem, der Fördermittel vergibt zu nahetreten. Aber schauen wir uns einmal an, was Fördermittelgeber prüfen.

  • Ist Dein Business-Plan formal richtig aufgebaut? Wenn ganze Kapitel fehlen, wirst Du keine Zusage für Fördermittel bekommen.
  • Sind Deine Zahlen plausibel? Wenn Du völlig abstruse Umsätze und Kosten ansetzt, wirst Du ebenfalls keine Fördermittel-Zusage bekommen.“

Fördermittelgeber sind keine Kunden

Und jetzt schauen wir uns an, was die Fördermittelgeber oder Jury-Mitglieder nicht sind und was sie nicht prüfen:

Sie sind keine Kunden von Dir. Sie kennen in der Regel Deine Zielgruppe weniger als Du selbst. Sie können selbst nur sehr grobe Annahmen darüber treffen, wie Deine Produkte und Dienstleistungen bei Deiner Zielgruppe ankommen werden. Und sie werden das in aller Regel auch nicht prüfen können.

Darum: Fördermittel zu bekommen oder einen Business-Plan-Wettbewerb zu gewinnen, ist kein Garant für den Erfolg Deiner Geschäftsidee. Beides ist eine Auszeichnung dafür, dass Du Deine Hausaufgaben nach deren Spielregeln gut gemacht und handwerklich sauber gearbeitet hast.

Ob Deine Geschäftsidee allerdings tatsächlich ein Erfolg wird, entscheiden einzig und alleine Deine Kunden.

Darum auch hier: Egal, ob Du Fördermittel bekommst, beginne so früh wie möglich damit, mit Deinen Kunden zu sprechen und Geschäfte zu machen.

Ich spreche hier übrigens aus eigener Erfahrung. Nach meinem Diplom habe ich bei einem Start-Up angefangen – zum Glück nur als Angestellter. Wir haben monatelang eine neue Projektmanagement-Software konzipiert und programmiert, ohne jemals auch nur einen Kunden gesehen zu haben. Dass diese Software nie marktreif wurde, kannst Du Dir wahrscheinlich selbst denken.

Gefahr 3: Förderprogramme verursachen bürokratischen Aufwand

Wenn Du Dich auf die Fördermittel-Suche begibst und nach Förderprogrammen recherchierst, wirst Du feststellen, dass vieles doch recht bürokratisch ist. Meist sind es staatliche Stellen, die die Fördergelder vergeben – da bleibt Bürokratie natürlich nicht aus.

Wenn Du nach Förderprogrammen für Dein Start-Up oder Dein Unternehmern suchst, hast Du viele bürokratische Aufgaben:

  • Schauen, ob Du die Förder-Kriterien genau erfüllst.
  • Formulare herunterladen und penibel genau ausfüllen.
  • Prüfen, ob alle Unterlagen wirklich vollständig sind.
  • prüfen, ob Deine Projektpartner für das jeweilige Förderprogramm akkreditiert sind.
  • Abschluss und Zwischenberichte schreiben.

Mit diesen Aufgaben könntest Du ein guter Beamter werden. Aber machen sie Dich auch zu einem besseren Unternehmer?

Ich glaube nicht.

Natürlich musst Du als Unternehmer auch exakt arbeiten. Aber zu viel Bürokratie kann Dich von Deinem eigentlichen Job als Unternehmer abhalten: Den maximalen Nutzen für Deine Kunden zu schaffen.

Darum: Wäge sehr genau ab, ob der bürokratische Aufwand die Fördersumme wert ist. Oder ob Du Deine Zeit, Deine Nerven und Deine mentale Energie nicht besser investierst, in dem Du Geschäfte mit Deinen Kunden machst.

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Gefahr 4: Förderanträge können Deine Entwicklung verzögern

Vom ersten Gedanken an eine Förderung bis zur Genehmigung und Freigabe kann einige Zeit ins Land gehen. Zu Deiner Arbeitszeit, die vor allem den oben genannten bürokratischen Aufwand betrifft, kommt auch noch die Bearbeitungszeit auf der Behörde, die Deine Fördermittel freigeben muss.

Das kann schnell gehen, eine Garantie dafür gibt es allerdings nicht. Und das ist sicher auch von Förderprogramm zu Förderprogramm unterschiedlich, da ja verschiedene Behörden zuständig sind.

Gerade, wenn Du in einer schnelllebigen Branche unterwegs bist, musst Du Dich fragen:

Verliere ich mit Förderung zu viel Zeit? Ist der Förderbetrag den Preis wert, dass möglicherweise ein Wettbewerber in dieser Zeit an Dir vorbeizieht?

Oder kannst Du die Maßnahmen auch selbst finanzieren und bist dafür schneller am Markt. Und bekommst schneller Aufträge und schneller echten Umsatz?

Gefahr 5: Fördergelder können Deinem Fokus schaden

Fördermittel sind eine attraktive Sache. Zuschüsse sind Gelder, für die man nicht arbeiten muss. Zumindest vermeintlich nicht arbeiten, denn wie ich oben schon gesagt habe: Sie kosten bürokratischen Aufwand.

Das fühlt sich vielleicht nicht wie Arbeit an, ist aber im Grunde viel schlimmer. Wenn Du Deinen Job machst, wirst Du darin besser. Du schaffst mehr Wert für Deine Kunden und das vielleicht in kürzerer Zeit.

Wenn Du Fördermittel beantragst, wirst Du besser im Beantragen von Fördermitteln. Und hier liegt die Gefahr. Ich habe Unternehmer und Gründer gesehen, die sich förmlich einen Sport daraus gemacht haben, Fördermittel zu bekommen.

Doch was heißt das für das Unternehmen, wenn der Fokus auf den Fördermitteln liegt?

Fördermittel als Selbstzweck

Was ist, wenn ein Unternehmer anfängt, seine Entscheidungen danach zu treffen, ob sich Dinge und Projekte fördern lassen? Weil es ja so schön ist, Geld vom Staat geschenkt zu bekommen?

Was ist, wenn der Unternehmer dadurch seine eigentliche Aufgabe aus dem Fokus verliert?

Weil er zeitlich und mental mehr Zeit mit Förderprogrammen als mit den Bedürfnissen seiner Kunden verbringt?

Wird dieses Unternehmen langfristig erfolgreich sein?

Entscheide möglichst unabhängig von Fördermitteln

Darum meine Empfehlung, wie Du mit Fördermitteln umgehen solltest:

Wann immer Du kannst: Triff Deine Entscheidungen unabhängig von Fördermitteln. Entscheide zuerst, ob etwas sinnvoll ist und Dein Unternehmen voranbringt. Und wenn es dann Förderungen gibt, die zufällig passen – nimm sie mit, wenn sie nicht zu viel bürokratischen Aufwand bedeuten.

Aber bedenke immer: Fördermittel sind kein Umsatz! Der kommt ausschließlich von Deinen Kunden!

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