In diesem Artikel habe ich für Dich acht Kriterien für ein gutes Logo zusammengestellt. Auf diese Kriterien solltest Du achten, wenn Du ein neues Logo entwirfst oder – was wahrscheinlicher ist – ein Logo erstellen lässt.
- Kriterium 1: Ein gutes Logo ist unverwechselbar
- Kriterium 2: Ein gutes Logo ist wiedererkennbar
- Kriterium 3: Ein gutes Logo ist einfach
- Kriterium 4: Ein gutes Logo ist abstrakt
- Kriterium 4: Ein gutes Logo ist zeitlos
- Kriterium 6: Ein gutes Logo ist Bestandteil des Corporate Designs
- Kriterium 7: Ein gutes Logo ist gestalterisch einsetzbar
- Kriterium 8: Ein gutes Logo passt zur Marke
Kriterium 1: Ein gutes Logo ist unverwechselbar
Beginnen wir mit einem der wichtigsten Kriterien: Ein gutes Logo ist unverwechselbar. Für Dein Unternehmen bedeutet das, dass Dein Logo zumindest innerhalb Deiner Branche einzigartig sein muss. Denn als mittelständischer Unternehmen in einer klar begrenzten Nische wirst Du wahrscheinlich keine globale Marke wie Mercedes Benz erschaffen.
Ein typisches Beispiel für austauschbare Logos oder austauschbare Logo-Elemente ist die Branche der Speditionen. Viele Logos enthalten immer die gleichen Elemente: LKW, Weltkugel oder Autobahn. Etwas abstraktere Spedition-Logos enthalten oft Pfeile in Kreisform, die zeigen sollen, dass man um die ganze Welt liefert.
Diese Elemente machen Logos austauschbarer. Man erkennt zwar, aus welcher Branche das Unternehmen kommt. Innerhalb ihrer Branche machen solche Logos ein Unternehmen allerdings nicht unverwechselbar.
Darum lautet mein Tipp, wenn Du Dein Logo erstellen lässt: Es ist nicht so wichtig, das man auf den ersten Blick erkennt, in welcher Branche du arbeitest. Wichtiger ist, dass Dein Logo innerhalb Deiner Branche unverwechselbar ist. Darum würde ich auf typische Branchenelemente im Logo eher verzichten.
Kriterium 2: Ein gutes Logo ist wiedererkennbar
Die Wiedererkennbarkeit ist ein weiteres Kriterium für ein gutes Logo. Ein positives Beispiel ist hier das Logo der Telekom. Die magentafarbenen Quadrate reichen schon aus, damit man weiß: Hier geht es um die Telekom.
Ein anderes Beispiel ist der Stern von Mercedes-Benz. Dieses Logo ist so einfach, dass es jeder aufzeichnen kann, auch wenn er kein großer Grafiker ist. Dennoch erkennt wohl jeder sofort auch aus der schlechtesten Skizze, um welche Marke es geht.
Auch das Logo der Deutschen Bank hat ebenfalls eine einzigartige und leicht wiedererkennbare Form. Warum die Einfachheit so wichtig ist, erkläre ich im nächsten Kriterium. Zur Wiedererkennbarkeit Deines Logos kann auch eine einzigartige Schrift beitragen.
Kriterium 3: Ein gutes Logo ist einfach
Zu diesem Kriterium möchte ich mit einem Zitat des verstorbenen Typografen und Gestalters Kurt Weidemann beginnen: „Ein Zeichen ist dann gut, wenn man es mit dem großen Zeh in den Sand kratzen kann.“
Wenn Du Dein Logo entwirfst oder entwerfen lässt, achte darauf, dass es so wenig Elemente wie möglich hat. Versuche auch nicht, zu viel in Deinem Logo zu transportieren.
Bei den Logo-Redesigns, die ich gemacht habe, gab es einige typische überflüssige Elemente. Oft stand die Rechtsform im Logo. Also zum Beispiel „Maier GmbH & Co. KG“. Das war meist das erste Element, das gestrichen wurde. Denn die Rechtsform macht ein Logo unnötig komplex und hat in einem guten Logo nichts verloren.
Das gleiche gilt auch für andere Elemente. Achte immer darauf, ob ein Element Deinem Logo hilft, die anderen Kriterien zu erfüllen. Oder ist ein solches Element einfach nur Dekoration? Braucht ein Logo zum Beispiel alle Farben, die darin enthalten sind oder kommt man auch hier mit weniger aus?
Je einfacher ein Logo ist, desto leichter ist es wiederzuerkennen und desto leichter kann man es sich merken. Auf der anderen Seite ist es eine Herausforderung, mit wenigen geometrischen Elementen ein unverwechselbares Logo zu kreieren. Diese Herausforderung ist auch der Grund, warum es sinnvoll ist, dass Du in Dein Logo Zeit, Arbeit und Geld investierst.
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Kriterium 4: Ein gutes Logo ist abstrakt
Ein Logo muss nicht erklären, was Du tust! Wenn Du zum Beispiel Maler bist, muss in Deinem Logo nicht unbedingt ein Pinsel enthalten sein. Damit kämst Du dann ganz schnell in die Austauschbarkeit, wie wir es bei Kriterium 1 bei den Speditionen besprochen haben.
Ein gutes Logo muss auch nichts realistisch abbilden. Ein gutes Logo sollte auf das Wesentliche abstrahiert sein. Ein gutes Logo ist immer eher eine stilisierte Darstellung als eine realistische Darstellung.
Stell Dir zum Beispiel vor, Du hast einen Baum in Deinem Firmenlogo. Dann muss da nicht jedes einzelne Blatt erkennbar sein. Es reichen die wesentlichen Elemente, die nötig sind, damit man es als Baum identifizieren kann.
Dabei solltest Du Dir für Dein Markenlogo allerdings auch die Frage stellen: Muss man den Baum überhaupt erkennen können? Oder darf das Logo richtig abstrakt sein. Einige sehr erfolgreiche Marken nutzen Logos, bei denen gar keine realistischen Elemente erkennbar sind. Denk hier zum Beispiel einmal an den „Swoosh“ von Nike oder das eben schon erwähnte Logo der Deutschen Bank.
Kriterium 4: Ein gutes Logo ist zeitlos
Wenn Du jetzt Zeit und Geld in die Entwicklung Deines Logos investierst, ist das eine langfristige Investition. Wenn Du daran denkst, wie lange Du Dein Logo einsetzen willst, relativiert das auch den Aufwand für das Logo.
Denk aber auch daran, was alles an Deinem Logo hängt. Von der Website über Briefpapier, Broschüren und Visitenkarten bis hin zur Fassade Deines Ladengeschäfts oder der Beschriftung Deiner Firmenfahrzeuge. Oder Deine Produktverpackungen, die je nach Vertriebsweg bei Hunderten von Händlern stehen.
All das legst Du beim Logo-Design fest. All das macht Änderungen an Deinem Logo sehr viel teurer als der Preis für den Designer. Hinzu kommt: Damit Dein Logo seinen Zweck der Wiedererkennbarkeit erfüllen kann, braucht es auch eine gewisse Zeit. Darum darfst Du beim Logo-Design keinen modischen Trends hinterherlaufen.
Achte darauf, dass man Deinem Firmenlogo nicht in zehn oder zwanzig Jahren ansieht, wann es entworfen wurde. Denn wirkt es nämlich schnell altbacken.
Einige der wertvollsten Marken der Welt nutzen Logos, die viele Jahrzehnte als sind. Vielleicht wurden sie einige Male behutsam modernisiert. Im Kern sind es aber immer noch die gleichen Logos.
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Wenn Du jetzt in Dein Markenlogo investierst, denke an diesen Zeithorizont. Achte darauf, dass Dein Logo so zeitlos ist, dass es viele Jahre und Jahrzehnte lang erfolgreich funktioniert.
Kriterium 6: Ein gutes Logo ist Bestandteil des Corporate Designs
Wenn Du Dein Logo entwickeln lässt oder Dein Logo überarbeiten lässt, solltest Du in jedem Fall Dein Corporate Design mit anpassen lassen. Denn Dein Logo steht niemals alleine. Es fügt sich immer irgendwo ein: In Deine Website, in Deine Broschüren, in Deine Anzeigen und in Deinen allgemeinen Schriftverkehr.
Ein gutes Logo integriert sich in Dein Corporate Design. Ein schlechtes Logo wirkt wie ein Fremdkörper.
Logo und Corporate Design greifen ineinander. Auf jeden Fall sollten sich die Farben Deines Logos im Corporate Design wiederfinden. Vielleicht gelingt es Dir auch, dass sich Typografie und grafische Elemente Deines Logos in Deinem Corporate Design wiederfinden.
Kriterium 7: Ein gutes Logo ist gestalterisch einsetzbar
Eng verbunden mit dem Corporate Design ist die Frage, wie und wo Dein Logo eingesetzt werden kann. Dazu gehört unter anderem auch, dass Dein Logo optisch eine geschlossene Einheit bildet.
Stell Dir zum Beispiel vor, Du sponserst ein Event und Dein Logo steht auf der Sponsorenwand zwischen vielen anderen Logos. Woran erkennt man, welche Elemente zu Deinem Logo gehören und welche Elemente zum Logo direkt daneben gehören. Darum sollte Dein Logo auch im Format nicht allzu ausgefallen sein, damit Du es in solchen Fällen auch einsetzen kannst.
Zu diesem Kriterium gehören auch einige technische Aspekte. Ein Beispiel ist, dass sich Dein Logo drucken lassen sollte. Wir drucken zwar heute alles in Farbe, dennoch solltest Du darauf achten, dass Dein Logo auch in schwarz-weiß noch erkennbar ist.
Bei der Wahl Deiner Farben musst Du die Entscheidung treffen, ob Deine Farben im CMYK-Farbraum darstellbar sein sollen. Der CMYK-Farbraum ist der Standardfarbraum der Druckindustrie, in dem mehr oder weniger alle Druckereien drucken. Wenn Du zum Beispiel ein sehr leuchtendes Orange im Logo hast, lässt sich das im CMYK-Farbraum nicht darstellen. Dann musst Du bei jedem Druckauftrag eine fünfte Farbe, eine Schmuckfarbe, verwenden. Das macht alle Deine Drucksachen deutlich teurer – und das nicht nur um ein paar Prozent. Oft kommst Du dadurch in eine ganz andere Preisklasse.
Wichtig ist auch, dass Dein Logo in verschiedenen Größen funktioniert. Ob es auf der Website oder einem Smartphone angezeigt wird: Es muss klar erkennbar bleiben! Doch nicht nur die kleinen Größen sind wichtig. Stell Dir zum Beispiel ein Logo auf einem Plakat oder einer Fahrzeugbeschriftung vor, wo es sehr viel größer ist. Manchmal lassen sich auch nur Teile eines Logos darstellen, wie zum Beispiel bei den kleinen Favicons, die Du oben in den Tabs Deiner Browser siehst.
Kriterium 8: Ein gutes Logo passt zur Marke
Eine Werbeagentur, die Dein Logo entwickeln soll, muss sich intensiv mit Deinem Unternehmen und vor allem Deiner Marke auseinandersetzen. Sie muss ein tiefes Verständnis dafür entwickeln, wofür Deine Marke steht und was Dich und Dein Unternehmen besonders macht.
Nur dann kann sie ein Logo kreieren, das wirklich zu Deiner Marke passt. Denn ein generisches Logo, das nicht zu Deinem Markenkern und Deinem Markencharakter passt, wird schnell austauschbar und beliebig wirken.
Wenn Deine Marke zum Beispiel ein sehr seriöses Image hat, könnte ein dunkles Blau eine passende Farbe für Dein Logo und Dein Corporate Design sein. Auch die Schriftart in Deinem Logo ist dann sicher eine ganz andere, als wenn Du Dein Unternehmen besonders innovativ und fortschrittlich präsentieren möchtest.
Denke zum Beispiel einmal an ein Technologie-Start-up und an eine Kindertagesstätte. Bei einem guten Logo-Design kommen für diese beiden Unternehmen ganz sicher zwei völlig unterschiedliche Firmenlogos heraus.
Zu diesem Punkt gehört auch, dass Du Dich als Unternehmer mit Deinem Logo identifizieren können musst. Das bedeutet allerdings nicht, dass nur Dein persönlicher Geschmack zählt. Zum Beispiel muss Dein Logo nicht unbedingt Deine Lieblingsfarbe enthalten.
Wenn Du Dein Logo erstellen lässt, solltest Du auf der anderen Seite einen Partner haben, der Dir erklären kann, warum er bestimmte Farben verwendet hat, warum er bestimmte Elemente ins Logo eingefügt hat und wie das Logo auf Deine Zielgruppe wirken soll.
Ich persönlich bin übrigens überzeugt: Wenn Dir ein Designer drei, vier oder fünf Entwürfe für Dein Logo präsentiert und Dir die freie Wahl überlässt, hat er seine Arbeit nicht bis zum Ende gemacht. Er hat das Design-Know-how, er hat die gestalterische Expertise. Darum sollte er – wenn er mit Dir intensiv gearbeitet hat – beurteilen können, welches Logo das ist, was am besten zu Dir und Deinem Unternehmen passt.
Bis bald und viel Erfolg im Marketing!
Markus